Die Kraft des Glaubens

Die Kraft des Glaubens

Durch die Sünde sind wir vom Leben Gottes abgetrennt worden. Aus eigener Kraft sind wir völlig unfähig, ein heiliges Leben zu führen. Es gibt viele, die sich ihrer Hilflosigkeit bewußt sind und sich nach jenem geistlichen Leben sehnen, das sie in Einklang mit Gott bringt; sie bemühen sich vergeblich, dieses Leben zu erlangen. In ihrer Verzweiflung rufen sie: „Oh, ich Elender, wer wird mich von diesem Leib des Todes erlösen?“ (Röm. 7,24) Diese Verzweifelten sollen aufblicken. Der Heiland fordert sie auf, in Gesundheit und Frieden aufzustehen. Warte nicht darauf, dass du spürst, dass du geheilt bist. Glaube seinem Wort, und es wird sich erfüllen. Stell deinen Willen auf die Seite von Christus. Sei bereit, ihm zu dienen, und wenn du nach seinem Wort handelst, wirst du Kraft erhalten. Was auch immer die böse Gewohnheit sein mag, die Hauptleidenschaft, die durch langes Nachgeben Seele und Körper bindet, Christus ist fähig und sehnt sich danach, zu befreien. Er wird der Seele, die „tot in Übertretungen“ ist, Leben schenken. (Eph. 2,1) Er wird den Gefangenen befreien, der durch Schwäche und Unglück und die Ketten der Sünde gehalten wird. Die Kraft des Glaubens zeigt sich in dem Wunder, das Christus vollbrachte, als er das Kind heilte, das von einem taubstummen Geist besessen war. „Meister“, sagte der Vater zu Jesus, „ich habe meinen Sohn zu Dir gebracht, der einen stummen Geist hat; und wo er ihn hinbringt, da züchtigt er ihn; … und ich habe zu Deinen Jüngern geredet, dass sie ihn austreiben sollten; und sie konnten nicht.“ (Mk. 9,17.18)
Jesus fragte: „Wie lange ist’s, dass ihm das widerfährt?“ (V. 21) Der Vater erzählte die Geschichte von langen Jahren des Leidens, und dann, als ob er es nicht mehr ertragen könnte, rief er aus: „Wenn Du etwas tun kannst, dann erbarme Dich unser und hilf uns.“ (V. 22) „Wenn Du es kannst.“ Selbst jetzt stellte der Vater die Macht Christi in Frage. Jesus antwortete: „Wenn du glauben kannst, sind dem, der glaubt, alle Dinge möglich.“ (V.23) Es mangelt Christus nicht an Macht; die Heilung des Sohnes hängt vom Glauben des Vaters ab. Unter Tränen und im Bewusstsein seiner eigenen Schwäche wirft sich der Vater auf die Barmherzigkeit Christi und ruft: „Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben.“ (V. 24) Jesus wendet sich an den Leidenden und sagt: „Du stummer und tauber Geist, ich beschwöre dich, geh aus ihm heraus und fahre nicht mehr in ihn hinein.“ (V. 25) Ein Schrei ertönt, ein quälender Kampf. Der Dämon scheint im Ausfahren das Leben aus seinem Opfer reißen zu wollen. Dann liegt der Junge regungslos und scheinbar leblos da. Die Menge flüstert: „Er ist tot“. (V. 26) Doch Jesus nimmt ihn bei der Hand, hebt ihn hoch und übergibt ihn, der geistig und körperlich völlig gesund ist, seinem Vater. Vater und Sohn preisen den Namen ihres Erlösers. Die Menge staunt über die mächtige Kraft Gottes, während die Schriftgelehrten, geschlagen und niedergeschlagen, sich mürrisch abwenden.

„Wenn Du etwas tun kannst, dann erbarme Dich unser und hilf uns.“ Wie viele von Sünde geplagte Seelen haben dieses Gebet gesprochen. Und die Antwort des Erlösers lautet: „Wenn du glauben kannst, sind dem, der glaubt, alle Dinge möglich.“ Es ist der Glaube, der uns mit dem Himmel verbindet und uns Kraft gibt, mit den Mächten der Finsternis fertig zu werden. In Christus hat Gott Mittel bereitgestellt, um jeden sündigen Charakterzug zu überwinden und jeder noch so starken Versuchung zu widerstehen. Aber viele spüren, dass ihnen der Glaube fehlt, und bleiben deshalb von Christus fern. Diese Seelen sollen sich in ihrer hilflosen Unwürdigkeit auf die Barmherzigkeit ihres barmherzigen Erlösers verlassen. Schaut nicht auf euch selbst, sondern auf Christus. Er, der die Kranken heilte und die Dämonen austrieb, als er unter den Menschen wandelte, ist auch heute derselbe mächtige Erlöser. Der Glaube kommt durch das Wort Gottes.

Dann ergreife seine Verheißung: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ (Joh. 6,37) Wirf dich Ihm zu Füßen mit dem Ruf: „Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben.“ „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn“, sagte Jesus, „so werdet ihr zu diesem Berg sagen: Heb dich dorthin, und er wird sich heben.“ (Mt. 17,20.21) Obwohl das Senfkorn so klein ist, enthält es dasselbe geheimnisvolle Lebensprinzip, das auch den höchsten Baum wachsen lässt. Wenn das Senfkorn in die Erde geworfen wird, nimmt der winzige Keim jedes Element auf, das Gott für seine Ernährung vorgesehen hat, und entwickelt rasch ein kräftiges Wachstum. Wenn du einen solchen Glauben hast, wirst du dich an Gottes Wort und an all den hilfreichen Einrichtungen festhalten, die er eingesetzt hat. So wird dein Glaube gestärkt und wird dir die Kraft des Himmels zu Hilfe kommen. Die Hindernisse, die Satan dir in den Weg legt und die scheinbar so unüberwindlich sind wie die ewigen Berge, werden vor der Kraft des Glaubens verschwinden. „Nichts wird euch unmöglich sein.“ Wir sollen nicht glauben, weil wir sehen oder spüren, dass Gott uns erhört. Wir sollen seinen Verheißungen vertrauen. Wenn wir im Glauben zu ihm kommen, geht jede Bitte in das Herz Gottes ein. Wenn wir um seinen Segen gebeten haben, sollten wir glauben, dass wir ihn erhalten, und ihm danken, dass wir ihn erhalten haben. Dann sollen wir unseren Pflichten nachgehen, in der Gewissheit, dass der Segen dann eintreffen wird, wenn wir ihn am meisten brauchen. Wenn wir gelernt haben, dies zu tun, werden wir wissen, dass unsere Gebete erhört werden. Gott wird für uns „überreichlich tun“, „nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit“ und „nach dem Wirken seiner gewaltigen Kraft.“ (Eph. 3,20)

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