Das Bild des Tieres

Was ist das „Bild des Tieres?“ Was wird es tun? Wer gibt ihm die Macht? Es wird recht spannend, wenn wir auf diese Fragen eingehen. Alles steht in Offenbarung 13. Die ersten zehn Verse des dreizehnten Kapitels beschreiben, wie wir bereits gesehen haben, die päpstliche Macht. Es ist von 42 (prophetischen) Monaten die Rede, in denen das Papsttum seine Macht besonders ausüben sollte, bevor es eine tödliche Wunde erhält, die jedoch anschließend wieder heil werden würde. Diese Zeitperiode von 42 Monaten fing, wie in einem früheren Artikel angegeben worden ist, im Jahre 538 n. Chr. mit der Oberherrschaft des Papsttums an und endete im Jahre 1798. Zu dieser Zeit wurde der Papst von der französischen Armee gefangen genommen; die päpstliche Macht erhielt eine tödliche Wunde, und die Weissagung erfüllte sich: „So jemand in das Gefängnis führt, der wird in das Gefängnis gehen.“ (Offenbarung 13,10)

An dieser Stelle wird ein anderes Sinnbild vorgeführt. Der Prophet sagt: „Ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner wie ein Lamm.“(Offenbarung 13, 11.) Sowohl das Aussehen dieses Tieres als auch die Art und Weise seines Emporkommens zeigen an, dass die Nation, welche es versinnbildet verschieden von den Völkern ist, die durch die vorhergegangenen Sinnbilder dargestellt wurden. Die großen Weltreiche, die die Welt regiert haben, wurden dem Propheten Daniel als Raubtiere gezeigt, die sich erhoben, als „die vier Winde unter dem Himmel stürmten widereinander auf dem großen Meer.“ „ In Offenbarung 17 erklärte ein Engel, dass Wasser „Völker und Scharen und Nationen und Sprachen“ seien. (Offenbarung 17, 15) Winde sind das Sinnbild des Krieges. Die vier Winde des Himmels, die auf dem großen Meer stürmen, versinnbilden die schrecklichen Vorgänge von Eroberungen und Umwälzungen, wodurch Reiche zur Macht gelangten. Aber das Tier mit den lammähnlichen Hörnern sah der Prophet „aufsteigen aus der Erde.“ Anstatt andere Mächte zu stürzen, um deren Stelle gewaltsam einzunehmen, muss die so dargestellte Nation auf bisher fast unbewohntem Gebiet (Erde) auftreten, und allmählich und friedlich emporkommen. Es konnte demnach nicht unter den sich drängenden und miteinander ringenden Völkern der Alten Welt -jenem unruhigen Meer der Völker und Scharen und Heiden und Sprachen“ Europas – aufsteigen; es muss auf einem anderen Erdteil gesucht werden. 

Welches Nation der Neuen Welt fing gerade im Jahre 1798 an, stark und groß zu werden und die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu ziehen? Die Anwendung des Sinnbildes bedarf keiner Erörterung. Nur eine Nation entspricht den Angaben der Weissagung; sie weist unverkennbar auf die Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Wieder und wieder ist der Gedanke, ja manchmal beinahe der genaue Wortlaut des Propheten unbewusst von Rednern und Geschichtsschreibern angewandt worden, wenn sie das Emporkommen und Wachstum dieser Nation beschrieben. Das Tier wurde gesehen „aufsteigen aus der Erde“; und nach einigen Übersetzungen gibt das hier mit „aufsteigen“ übersetzte Wort den Sinn von „aufsprießen oder aufwachsen wie eine Pflanze“ wieder. Wie wir gesehen haben, muss das Volk in bisher unbesiedeltem Gebiet aufkommen. Ein hervorragender Schriftsteller, der das Aufkommen der Vereinigten Staaten schildert, spricht von „dem Geheimnis ihres Emporkommens aus der Leere“ (Townsend, Die Neue Welt mit der Alten verglichen, S. 462) und sagt: „Wie ein stiller Same wuchsen wir zu einem Reich heran.“ Eine europäische Zeitung sprach im Jahre 1850 von den Vereinigten Staaten als einem wunderbaren Reich, das „hervorbrach und unter dem Schweigen der Erde täglich seine Macht und seinen Stolz vermehrte.“ (The Dublin Nation.)

„Und es hatte zwei Hörner wie ein Lamm.“ Die lammähnlichen Hörner kennzeichnen Jugend, Unschuld und Milde und stellen treffend den christlichen Charakter der Vereinigten Staaten dar zur Zeit, da der Prophet sie aufsteigen sah, nämlich im Jahre 1798. Unter den verbannten protestantischen Christen, die zuerst nach Amerika flohen und eine Zufluchtsstätte vor der königlichen Unterdrückung und der priesterlichen Unduldsamkeit suchten, waren viele entschlossen, eine Regierung auf der breiten Grundlage bürgerlicher und religiöser Freiheit zu errichten. Ihre Ansichten drückten sie in der Unabhängigkeitserklärung 1776 aus, die die große Wahrheit aufstellte, dass „alle Menschen gleich geboren und mit den unveräußerlichen Rechten des Lebens, der Freiheit und des Strebens nach Glück begabt seien.“ Die Verfassung sicherte dem Volk das Recht der Selbstverwaltung, indem die durch allgemeines Stimmrecht gewählten Vertreter Gesetze erlassen und zur Geltung bringen sollten. Glaubensfreiheit wurde gewährt und jedem gestattet, Gott nach seinem Gewissen anzubeten. Der Republikanismus und der Protestantismus wurden die ersten Grundsätze der Nation (zwei Hörner der USA). Diese Grundsätze sind das Geheimnis ihrer Macht und ihres Gedeihens. Die Unterdrückten und in den Staub Getretenen in der ganzen Christenheit haben sich zu Millionen mit Vorliebe und Erwartungen nach diesem Land gewandt. Die Vereinigten Staaten haben einen Platz unter den mächtigsten Nationen der Erde erlangt.

Aber das Tier mit den Hörnern gleichwie ein Lamm „redete wie ein Drache“„Und es übt alle Macht des ersten Tieres aus vor seinen Augen, und es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden war; … und sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war.“ (Offenbarung 13, 11.12) Die Hörner gleich denen eines Lammes und die Drachenstimme des Sinnbildes weisen auf einen grellen Widerspruch zwischen dem Bekenntnis und der Handlungsweise der so dargestellten Nation hin. Das Reden eines Volkes sind die Beschlüsse ihrer gesetzgebenden und richterlichen Behörden. Durch solche wird es die freien und friedlichen Grundsätze, die es als die Grundlage seiner Regierungspolitik aufgestellt hat, Lügen strafen. Die Weissagung, dass es „wie ein Drache“ reden und „alle Macht des ersten Tieres vor ihm“ ausüben wird, sagt klar eine Entwicklung des Geistes der Unduldsamkeit und der Verfolgung voraus, der von den Mächten bekundet wurde, die durch den Drachen und dem ersten Tier gleich aus Offenbarung 13 dargestellt sind. Und die Angabe, dass das Tier mit zwei Hörnern „macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten“, zeigt an, dass diese Nation ihre Macht dazu gebrauchen wird, einen Gehorsam zu erzwingen, welcher dem Papsttum huldigt.

Ein solches Handeln würde den Grundsätzen dieser Regierung, dem Geist ihrer freien Einrichtungen, den direkten und feierlichen Erklärungen der Unabhängigkeit und der Verfassung selbst zuwider sein. Die Gründer der Nation suchten sich weislich gegen die Anwendung der Staatsgewalt seitens der Kirche mit ihren unvermeidlichen Folgen – Unduldsamkeit und Verfolgung – zu sichern. Die Verfassung schreibt vor: „Der Kongress soll kein Gesetz zur Einführung einer Religion oder gegen eine freie Ausübung derselben erlassen“; auch soll die „Religion als eine Befähigung zu irgendeinem öffentlichen Vertrauensposten in den Vereinigten Staaten niemals zur Bedingung gemacht werden.“ Nur durch offenkundige Verletzung dieser Schutzmauer der nationalen Freiheit kann irgendein religiöser Zwang durch die Regierung ausgeübt werden. Der innere Widerspruch solchen Handelns ist nicht größer, als er im Sinnbild dargestellt ist. Es ist das Tier mit den lammähnlichen Hörnern – in seinem Bekenntnis rein, mild, unschädlich und christlich – das jedoch wie ein Drache redet!

Das Bild des Tieres

„Und es [lammähnliche Tier] sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen dem [ersten] Tier.“ Hier wird uns offenbar eine Regierungsform vorgeführt, in der die gesetzgebende Macht in den Händen des Volkes ruht; eine höchst treffende Bestätigung, dass die Vereinigten Staaten (USA) die in der Weissagung angedeutete Nation sind. Aber was ist das Bild des Tieres, und wie soll es gemacht werden? Dem ersten Tier wird von dem zweihörnigen Tier ein Bild errichtet. Es wird auch „Bild des Tieres“ genannt. Um daher zu erfahren, was das Bild ist und wie es gemacht werden soll, müssen wir die Merkmale des „Tieres“ selbst, des Papsttums, betrachten. Als die Kirche im Anfang dadurch verderbt wurde, dass sie von der Einfachheit des Evangeliums abwich und heidnische Gebräuche und Zeremonien annahm, verlor sie den Geist und die Kraft Gottes; und um die Gewissen der Menschen zu beherrschen, suchte sie den Beistand der Staatsgewalt. Die Folge war das Papsttum – eine Kirche, die die Staatsmacht beherrschte und sie zur Förderung ihrer eigenen Absichten, vornehmlich zur Bestrafung der Ketzerei, einsetzte. Damit nun die Vereinigten Staaten dem Tier ein Bild machen können, muss die religiöse Macht den Staat so beherrschen, dass dieser auch von der Kirche zur Durchführung ihrer eigenen Absichten gebraucht wird. Wo immer die Kirche Staatsgewalt erlangte, verwandte sie sie dazu, Abweichungen von ihren Lehren zu bestrafen. Protestantische Kirchen, die, den Fußstapfen Roms folgend, Verbindungen mit weltlichen Mächten eingingen, haben ein ähnliches Verlangen bekundet, die Gewissensfreiheit zu beschränken. Ein Beispiel dafür wird uns in den lange fortgesetzten Verfolgungen der Dissenter (Andersgläubigen) der englischen Staatskirche geboten. Während des 16. und 17. Jahrhunderts waren Tausende der nonkonformistischen (andersdenkenden) Prediger gezwungen, ihre Gemeinden zu verlassen; und viele Prediger und Glieder erlitten Strafe, Gefängnis, Folter und Marterqualen. Es war der Abfall, der die Kirche anfänglich dahin brachte, die Hilfe des Staates zu suchen, und dadurch wurde der Weg für die Entwicklung des Papsttums, des ersten Tieres aus Offenbarung, bereitet. Paulus sagte, „denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der Sünde offenbart werden.“ (2. Thessalonicher 2, 3.) Demnach wird der Abfall in der bekenntlichen Gemeinde den Weg für das Bild des Tieres vorbereiten.

Die Bibel erklärt, dass vor dem Kommen des Herrn ein Zustand religiösen Verfalls, ähnlich dem der ersten Jahrhunderte, eintreten werde. „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen greuliche Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie.“ „Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen.“ Satan wird wirken „mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit.“ Und alle, die „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden“, werden, sich selbst überlassen, „kräftige Irrtümer“ annehmen, „so dass sie der Lüge glauben.“ (2. Timotheus 3, 15; 1. Timotheus 4, 1; 2. Thessalonicher 2, 9-11) Wenn dieser Zustand der Gottlosigkeit erreicht sein wird, dann werden auch dieselben Früchte folgen, wie in den ersten Jahrhunderten der Verfolgung Andersgläubiger.

Die in den protestantischen Kirchen herrschende große Glaubensverschiedenheit wird von vielen als ein entschiedener Beweis angesehen, dass niemals ein Versuch unternommen werden kann, eine Gleichschaltung zu erzwingen. Und doch besteht in den protestantischen Kirchen schon jahrelang ein starkes und wachsendes Bestreben zugunsten einer auf gemeinschaftlichen Lehrpunkten beruhenden Vereinigung (Ökumene). Um diese zu erlangen, müsste die Erörterung aller Themen, worüber nicht alle einig sind – wie wichtig sie auch vom biblischen Standpunkt aus sein mögen – notwendigerweise unterbleiben.

Charles Beecher, ein hervorragender amerikanischer Redner, erklärte in einer Predigt im Jahre 1846, dass die Geistlichkeit „der evangelisch-protestantischen Gemeinschaften nicht nur von Anfang an unter einem gewaltigen Druck rein menschlicher Furcht stehe, sondern auch in einem von der Wurzel aus verderbten Zustand lebe, atme und sich bewege, und sich mit jeder Stunde an jegliches niedere Element ihrer Natur wenden müsse, um die Wahrheit zum Schweigen zu bringen und die Knie vor der Macht des Abfalls zu beugen. Ging es nicht so mit Rom? Leben wir nicht das gleiche Leben? Und was sehen wir gerade vor uns? – Ein anderes allgemeines Konzil, eine kirchliche Weltvereinigung, eine Evangelische Allianz und ein allgemeines Glaubensbekenntnis!“ (Predigt über die Bibel als genügendes Glaubensbekenntnis. 1846.) Wird dies einmal erlangt, dann wird es in der Bemühung, vollständige Übereinstimmung zu erzielen, nur noch ein Schritt zur Anwendung von Gewalt sein.

Wenn die leitenden Kirchen der Vereinigten Staaten sich in den Punkten der Lehre, die sie gemeinsam halten, vereinigen und den Staat beeinflussen, ihre Verordnungen durchzusetzen und ihre Satzungen zu unterstützen, dann wird das protestantische Amerika ein Bild von der römischen Priesterherrschaft errichtet haben, und die Verhängung bürgerlicher Strafen über die Andersgläubigen wird die unausbleibliche Folge sein. Schauen wir nach Amerika, so finden wir dort schon seit längerer Zeit Organisationen wie die „10-Gebote-Bewegung“, die es sich zur Aufgabe macht, die 10 Gebote als Grundlage der richterlichen Gewalt einzuführen. Der darin enthaltene Sabbat ist jedoch nicht der biblische Samstags-Sabbat, sondern, wie es die Prophetie vorhergesagt hat, das Malzeichen des Tieres, der Sonntag (der jedoch den Namen „Sabbat“ bekommen hat). Ohne Zweifel wird diese Bewegung zur vorausgesagten Verfolgung und Sonntagsgesetzgebung beitragen. Diese 10-Gebote-Bewegung setzt sich aus den Führern der größten und bekanntesten Kirchen Amerikas zusammen, erhält jedes Jahr stetig mehr Zuwachs und schaffte es sogar, einen neuen amerikanischen Nationalfeiertag zum Gedenken an die 10 Gebote offiziell einzuführen; vgl. http://www.tencommandmentsday.com/ Zudem machen sich weltweit zunehmend radikale Organisationen zur Bewahrung des Sonntags stark, die nicht davor zurückschrecken, die Bestrafung von Sonntagsübertretern zu fordern: z.B. http://www.saveoursundays.ca/ .

Das Tier mit zwei Hörnern [USA] „macht [bestimmt], dass sie allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven, sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.“ (Offenbarung. 13, 16. 17.) Die Warnung des dritten Engels lautet: „So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der wird von dem Wein des Zorns Gottes trinken.“ Das Tier, das in dieser Botschaft erwähnt und dessen Anbetung durch das zweihörnige Tier erzwungen wird, ist das erste oder pantherähnliche Tier von Offenbarung 13 – das Papsttum. Das Bild des Tieres stellt jene Form des abgefallenen Protestantismus dar, die sich entwickeln wird, wenn die protestantischen Kirchen die Hilfe des Staates zur Erzwingung ihrer Lehrsätze suchen werden.

Die Erzwingung der Sonntagsfeier

„Und es übt alle Macht des ersten Tieres aus vor seinen Augen, und es macht, daß die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden war.“ (Offenbarung 13,12) Wie wir bereits gesehen haben, ist die Sonntagsheiligung ein Machtzeichen des Papsttums:

„Die katholische Kirche beansprucht selbstverständlich, daß die Änderung [des Sabbats zum Sonntag] ihr Werk sei. Man hätte nicht einmal davon träumen können, daß etwas auf geistlichem, kirchlichem und religiösem Gebiet ohne sie unternommen werden konnte. Und diese Handlung ist ein ZEICHEN der kirchlichen Macht auf religiösem Gebiet.“ James Cardinal Gibbons in einem Brief an J. F. Snyder von Bloomington vom 11. Nov. 1895 Indem die Menschen dem Sonntag (ersten Tag der Woche nach der Bibel) Ehre erweisen, huldigen sie der Macht, welche diesen gewöhnlichen Arbeitstag in eine Stellung gebracht hat, die Gott niemals autorisiert und sogar davor gewarnt hat!

“Die Beachtung des Sonntags seitens der Protestanten ist eine HULDIGUNG, die sie, sich selbst zum Trotz, der Autorität der (katholischen) Kirche zollen.” Monsignor Segur, Plain Talk About the Protestantism of Today,S . 213

Die erzwungene Sonntagsfeier seitens der protestantischen Kirchen ist eine Erzwingung der Anbetung des Papsttums – des Tieres. Wer die Ansprüche des vierten Gebots versteht und doch die Beachtung des falschen statt des wahren Sabbats wählt, huldigt dadurch jener Macht, die sie befohlen hat. Aber gerade durch die Handlungsweise, eine religiöse Pflicht durch den Staat zu erzwingen, machen die Kirchen selbst dem Tier ein Bild; demnach ist die erzwungene Durchführung der Sonntagsfeier ein Erzwingen der Anbetung des Tieres und seines Bildes. Aber die Christen vergangener Zeiten hielten den Sonntag in der Meinung, dass sie dadurch den Sabbat der Bibel feierten; und es gibt heute noch wahre Christen in jeder Kirche, die römisch-katholische nicht ausgenommen, die aufrichtig glauben, der Sonntag sei der von Gott verordnete Sabbattag. Gott nimmt ihre aufrichtige Absicht und ihre Redlichkeit vor ihm an. Doch wenn die Sonntagsfeier durch Gesetze eingeführt und die Welt über die Verpflichtungen gegen den wahren Sabbat aufgeklärt werden wird, dann werden alle, die Gottes Gebot übertreten, um einer Verordnung nachzukommen, die keine höhere Autorität als die Roms hat, dadurch das Papsttum mehr als Gott ehren. Sie zollen Rom und der Macht, die eine von Rom eingeführte Verordnung erzwingt, ihre Huldigung; sie beten das Tier und sein Bild an. Wenn Menschen die Einrichtung, von der Gott gesagt hat, sie sei das Zeichen seiner Autorität, verwerfen und statt dessen das ehren, was Rom als Merkmal seiner Oberherrschaft erwählt hat, so nehmen sie dadurch das Zeichen des Bündnisses mit Rom, das Malzeichen des Tieres, an. Erst wenn die Entscheidung auf diese Weise deutlich den Menschen entgegentritt, wenn sie wählen müssen zwischen den Geboten Gottes und Menschengeboten, dann werden diejenigen, die in ihrer Übertretung beharren, das Malzeichen des Tieres empfangen.

Die allerschrecklichste Drohung, die je an Sterbliche gerichtet wurde, findet sich in der dritten Engelsbotschaft (Offenbarung 14,9-12). Es muss eine fürchterliche Sünde sein, die den Zorn Gottes ohne jede Gnade auf die Häupter der Schuldigen herabbringt. Die Menschen sollen über diese höchst wichtige Sache nicht im dunkeln gelassen werden; die Warnung vor dieser Sünde muss an die Welt ergehen, ehe Gottes Gerichte sie heimsuchen, damit alle wissen können, warum sie erfolgen, und Gelegenheit haben, ihnen zu entrinnen. Die Weissagung erklärt, dass der erste Engel seine Botschaft „allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern“ verkündet. Die Warnung des dritten Engels, die einen Teil derselben dreifachen Botschaft bildet, soll keine geringere Ausdehnung haben. Nach der Weissagung wird sie von einem Engel, der mitten durch den Himmel fliegt, mit lauter Stimme verkündigt, und sie wird die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich lenken.
Beim Ausgang des Kampfes wird die gesamte Menschheit in zwei Klassen geteilt sein – die, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu halten, und die, welche das Tier und sein Bild anbeten und sein Malzeichen annehmen. Wenn auch Kirche und Staat ihre Macht vereinigen werden, um „die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte“ zu zwingen, das Malzeichen des Tieres anzunehmen (Offenbarung 13, 16), so wird doch das Volk Gottes diesem Zwang widerstehen. Der Prophet sah auf Patmos, „die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und sein Malzeichen und seines Namens Zahl, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied Mose und das Lied des Lammes.“ (Offenbarung 15, 2. 3.) „Hier ist die Geduld der Heiligen, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!“ (Offenbarung 14,12) 

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