2. Samuel 7,15.16

2. Samuel 7,15.16

„aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie habe weichen lassen von Saul, den ich vor dir weggenommen habe. Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor dir, und dein Thron soll ewiglich bestehen.“

Die Verfechter der Anglo-Israelismus-Theorie verwenden diese Verse, um ihre Behauptung zu untermauern, dass Gott David eine bedingungslose Verheißung gegeben hat, dass sein Thron, sein Haus und sein Königreich niemals untergehen würden, unabhängig von ihrer Treue oder Untreue. Diese Theorie ist jedoch im Lichte folgender Texte, die die Verheißung als bedingt erklären, unhaltbar und falsch:

  1. Auch Saul war das Königreich „ewiglich“ verheißen worden (1. Samuel 13,13), wenn er Gott gehorsam wäre – diese Verheißung war jedoch an die Bedingung des Gehorsams geknüpft. Alle Verheißungen Gottes sind an Bedingungen geknüpft, so auch die Verheißung an David.
  2. „Wenn du vor mir wandeln wirst … aufrichtig … und meine Satzungen halten wirst und meine Rechte: dann will ich den Thron deines Königreichs für immer in Israel aufrichten, wie ich wie ich David versprochen habe. … Wenn ihr euch aber abwendet, mir zu folgen, … dann will ich Israel ausrotten … und dieses Haus werde ich verstoßen.“ (1. Könige 9,4-7)
  3. „Wenn deine Kinder … vor mir in der Wahrheit wandeln … so wird dir nicht fehlen … ein Mann auf dem Thron Israels.“ (1. Könige 2,4)
  4. „Willst du in meinen Satzungen wandeln, so will ich mein Wort an dir erfüllen, das ich zu deinem Vater David geredet habe.“ (1. Könige 6,12)
  5. „Und ich will sein Königtum bestätigen auf ewig, wenn er beständig ist, meine Gebote und meine Rechte tut.“ (1. Chronik 28,7)
  6. „Wenn du vor mir wandeln wirst, wie dein Vater David gewandelt ist, … dann will ich den Thron festigen.“ (2. Chronik 7,17.18)
  7. „Der HERR hat David in Treue geschworen, davon wird er sich nicht wenden: Ich will auf deinen Thron setzen die Frucht deines Leibes. Werden deine Söhne meinen Bund halten und mein Zeugnis, das ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Söhne auf deinem Thron sitzen ewiglich. (Psalm 132,11.12)

Weitere wichtige Aspekte sollten zum Verständnis des Textes ebenfalls berücksichtigt werden: Das Wort „ewiglich“ bedeutet je nach Kontext nicht immer „ohne Ende“ (vgl. Judas 1,7). Das fleischliche Israel wurde wegen seines beständigen Ungehorsams disqualifiziert Gottes Volk zu sein (Römer 4,13; 9,7, 8; 11,20). Die geistliche Herrschaft Christi erfüllte schließlich die Verheißung auf den Thron Davids (Apostelgeschichte 2,29, 30; Jesaja 9,6.7). Das Königreich wurde dem Volk Israel entrissen (Matthäus 21,43) und einem anderen Volk gegeben (1. Petrus 2,9.10). Israels Haus wurde verwüstet (Matthäus 23,38). Alle, die Christus angehören, können nun die Verheißungen von Gottes geistlichem Israel in Anspruch nehmen (Galater 3,29; Römer 11,17).

Wäre Israel Gott treu gewesen, hätte die Nation Israel für immer fortbestanden und der herrliche Tempel wäre nie zerstört worden. Das, was Gott durch das Volk der Hebräer für die Welt zu tun beabsichtigte, vollbringt er jetzt durch die Gemeinde des geistlichen Israels. Ungeachtet des Versagens des Menschen wird Gottes Absicht letztlich durch die Errichtung eines ewigen Reiches durch Christus verwirklicht werden (Lukas 1,31-33; vgl. Psalm 89,29.36.37; Daniel 2,44; 7,14.27; Obadja 1,21; Micha 4,7; Hebräer 1,8).

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