Die Kraft des Wortes Gottes

Die Kraft des Wortes Gottes

Im Wort Gottes, das wir als unseren Leitfaden studieren und befolgen sollen, besitzen wir einen geistlichen Führer und Lehrer, durch den die schlimmsten Formen des Bösen in uns unter die Disziplin des Gesetzes Gottes gebracht werden können. Wenn die Lehren dieses Wortes zum beherrschenden Einfluss in unserem Leben würden, wenn Verstand und Herz unter seine zügelnde Macht gebracht würden, würden die Übel, die jetzt in Kirchen und Familien existieren, keinen Platz finden. Auf bekehrte Haushalte würden die reinsten Segnungen herabkommen, und von diesen Haushalten würde ein Einfluss ausgehen, der sie zu einer Macht auf der Seite der Wahrheit und der Rechtschaffenheit machen würde. Das notwendige Werk der Reformation muss im Elternhaus beginnen. Auf den Eltern ruht die feierlichste Verpflichtung, ihre Kinder in der Furcht und Liebe Gottes zu erziehen. Im Elternhaus müssen die reinsten Sitten bewahrt werden. Strikter Gehorsam gegenüber den biblischen Vorschriften muss gelehrt werden. Die Lehren des Wortes Gottes sollen Geist und Herz beherrschen, damit das häusliche Leben die Kraft der Gnade Gottes zeigt. Jedes Familienmitglied soll durch die göttlichen Grundsätze und Gebote nach dem Gleichnis eines Palastes poliert werden.

Die Eltern müssen aus ihrem todesähnlichen Schlummer erwachen und dürfen die Anweisungen des Herrn nicht länger vernachlässigen. Als Glieder der Gemeinde und zum Nutzen derer, mit denen sie in Verbindung stehen, muss ihr Charakter in eine christusähnliche Form gegossen werden. Ihr Handeln soll ein ständiges Bekenntnis sein, dass sie nicht den Stempel und die Form der Welt tragen, sondern das Bild des Himmels angenommen haben. In der Bibel wird der Wille Gottes offenbart. Durch alle Zeiten hindurch soll dieses Buch als eine Offenbarung Jehovas stehen. Den Menschen sind die göttlichen Offenbarungen als Kraft Gottes anvertraut worden. Die Wahrheiten des Wortes Gottes sind keine bloße Empfindung, sondern die Äußerungen des Allerhöchsten. Wer diese Wahrheiten zu einem Teil seines Lebens macht, wird in jeder Hinsicht eine neue Kreatur. Ihm werden nicht neue geistige Kräfte gegeben, sondern die Finsternis, die durch Unwissenheit und Sünde den Verstand getrübt hat, wird beseitigt.

Die Worte: „Ein neues Herz will ich euch geben“ (Hes. 36,26), bedeuten: „Ein neues Denken will ich euch geben“. Diese Veränderung des Herzens geht immer mit einer klaren Vorstellung von der christlichen Pflicht, mit einem Verständnis der Wahrheit einher. Die Klarheit unserer Ansichten über die Wahrheit wird im Verhältnis zu unserem Verständnis des Wortes Gottes stehen. Wer die Heilige Schrift aufmerksam und unter Gebet studiert, wird ein klares Verständnis und ein gesundes Urteilsvermögen erlangen, so als ob er durch seine Hinwendung zu Gott einen höheren Grad an Intelligenz erreicht hätte. Das Wort Gottes, wenn man es studiert und ihm gehorcht, wie es sein sollte, wird Licht und Erkenntnis geben. Seine Lektüre wird den Verstand stärken. Durch die Berührung mit den reinsten, erhabensten Wahrheiten wird der Verstand erweitert und der Geschmack verfeinert.

Wir sind auf die Bibel angewiesen, um die Frühgeschichte unserer Welt, die Erschaffung des Menschen und seinen Fall zu kennen. Wenn man das Wort Gottes weglässt, bleibt man bei Fabeln und Mutmaßungen und bei jener Schwächung des Verstandes, die das sichere Ergebnis der Beschäftigung mit Irrtümern ist. Wir brauchen die authentische Geschichte von der Entstehung der Erde, vom Fall Luzifers und von der Einführung der Sünde in die Welt. Ohne die Bibel würden wir von falschen Theorien verwirrt werden. Der Verstand wäre der Tyrannei des Aberglaubens und der Unwahrheit unterworfen. Aber da wir im Besitz einer authentischen Geschichte vom Anfang der Welt sind, brauchen wir uns nicht mit menschlichen Vermutungen und unzuverlässigen Theorien herumzuschlagen.

Wo immer Christen sind, können sie Gemeinschaft mit Gott haben. Sie können die Intelligenz der geheiligten Wissenschaft genießen. Ihr Verstand kann gestärkt werden, so wie es bei Daniel der Fall war. Gott gab ihm „Wissen und Geschicklichkeit in aller Gelehrsamkeit und Weisheit“. (Dan. 1,17.18) Unter allen Jünglingen, die Nebukadnezar untersuchte, fand sich keiner wie Daniel, Hananja, Misael und Asarja; darum standen sie vor dem König. Und in allen Dingen der Weisheit und des Verstandes, die der König von ihnen erforschte, fand er sie zehnmal besser als alle Zauberer und Sterndeuter, die in seinem ganzen Reich waren. (vgl. Dan. 1,20) Die Gewohnheiten und das Verständnis der Jugendlichen, die nicht von Gott unterrichtet wurden, entsprachen dem Wissen, das aus götzendienerischen Praktiken stammt und Gott außen vor lässt. Daniel und seine Gefährten gewannen von Anfang an am Hof des Königs ein klareres Verständnis und ein fundierteres, genaueres Urteil als alle Weisen im Königreich Babylon. Sie stellten sich dorthin, wo Gott sie segnen konnte. Sie aßen nur die Nahrung, die ihren Verstand nicht trübte. Sie befolgten Lebensregeln, die ihnen helfen sollten, ihren Verstand zu stärken, damit sie den größtmöglichen Nutzen aus dem Studium von Gottes Wort ziehen konnten. Nebukadnezar, der von seinen Weisen keine Hilfe erhalten konnte, wandte sich an Daniel, um seinen vergessenen Traum zu erklären und ihn zu deuten. Daniel und seine Gefährten suchten den Herrn im Gebet, und er offenbarte ihnen den Traum und seine Deutung. Und als sie dem König berichteten, was Gott ihnen gezeigt hatte, sagte Nebukadnezar: „Es ist wahr, dass dein Gott ein Gott der Götter und ein Herr der Könige und ein Offenbarer der Geheimnisse ist, denn du konntest dieses Geheimnis offenbaren.“ (Dan. 2,47)

Der Verstand, von dem der Irrtum einmal Besitz ergriffen hat, kann sich niemals frei auf eine Nachuntersuchung ausdehnen. Die alten Theorien werden ihre Anerkennung einfordern. Das Verständnis von Dingen, die wahr, erhaben und heilig sind, wird verwirrt sein. Abergläubische Vorstellungen werden in den Geist eindringen und sich mit dem Wahren vermischen, und diese Vorstellungen haben immer einen entwürdigenden Einfluss. Das christliche Wissen trägt seinen eigenen Stempel von unermesslicher Überlegenheit in allem, was die Vorbereitung auf das zukünftige, unsterbliche Leben betrifft. Es unterscheidet den Bibelleser und Gläubigen, der die kostbaren Schätze der Wahrheit empfangen hat, von dem Skeptiker und dem Gläubigen der heidnischen Philosophie. Haltet euch an das Wort: „Es steht geschrieben.“ Vertreibe die gefährlichen, aufdringlichen Theorien aus deinem Geist, die, wenn sie ihn gefangen halten, ihn nicht zu einer neuen Kreatur in Christus werden lassen. Der Verstand muss ständig gezügelt und bewacht werden. Man darf ihm nur das als Nahrung geben, was die religiöse Erfahrung stärkt. Die Bibel lehrt jede Seele, sich den Ländern zuzuwenden, in denen das Kreuz von Golgatha nicht erhoben und der Name Jesu nicht über jeden anderen Namen erhoben wurde. Eine Nation, die der Verbreitung der Heiligen Schrift freien Lauf lässt, öffnet dem Geist des Volkes den Weg, um mit größerer Kraft zu arbeiten. Das Lesen der Heiligen Schrift bringt Licht in die Dunkelheit. Wenn das Wort Gottes erforscht wird, werden lebensspendende Wahrheiten gefunden. In den Städten und Nationen unserer Welt wird sich unter den Ungläubigen ein Überrest finden, der das gesegnete Wort zu schätzen weiß und den Erlöser annimmt. Christus wird Männern und Frauen die Kraft geben, Söhne und Töchter Gottes zu werden.

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