Hiob 34,14.15

Hiob 34,14.15

„Wenn Er nur noch auf sich selbst achtete und seinen Geist und Odem wieder zurücknähme, so würde alles Fleisch miteinander vergehen und der Mensch zum Staub zurückkehren.“

Dieser Text verweist zurück auf die Schöpfung, als Gott „blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.“ (1. Mose 2,7) In vielen anderen Texten der Heiligen Schrift wird der Atem, der während der Schöpfung in die Nasenlöcher des Menschen eindrang, als „Odem“ oder „Geist“ bezeichnet. In Hiob 33,4 steht: „Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen erhält mich am Leben.“ Jesaja schreibt: „So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schuf und ausspannte und die Erde ausbreitete samt ihrem Gewächs, der dem Volk auf ihr Odem gibt und Geist denen, die darauf wandeln.“ (Jesaja 42,5) In Hiob 27,3 lesen wir: „Ja, solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch Gottes in meiner Nase“. In 1. Mose wird der Atem beschrieben, der in der Schöpfung in die Nasenlöcher strömt; aber der hebräische Parallelismus in Jesaja wiederholt denselben Gedanken in einem Nebensatz und nennt den Odem in den Nasenlöchern den Geist. Der Psalmist beschreibt denselben Vorgang mit den Worten: „Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen“, „nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.“ (Psalm 104,30.29) Die Elberfelder übersetzt mit „Lebensatem“ bzw. „Lebenshauch“. Diese Texte zeigen, wie die Worte „Atem“, „Odem“ und „Geist“ in der Bibel austauschbar verwendet werden. Manchmal heißt es, dass Gott schuf, indem er seinen Atem in den Körper gab, aber dann wieder wird gesagt, dass er schuf, indem er den Geist in den Körper legte. Im Übrigen wird der Tod nicht nur beschrieben als „Atem“ der zu Gott zurückkehrt (Psalm 104,29), sondern auch als „Geist“, der zu Gott zurückkehrt: „Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.“ (Prediger 12,7). Unser Text in Hiob 34,14.15 rückt nun ins Blickfeld, denn er beschreibt den Prozess, durch den der Mensch stirbt und „wieder zu Staub wird“. In diesem Fall geht es nicht um das Sterben eines einzelnen Menschen, sondern um den Tod „allen Fleisches“ und der Psalmist verwendet die beiden Wörter „Odem“ („Atem“) und „Geist“ parallel, um die Beseitigung des Lebensprinzips beim Tod zu beschreiben.

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