2. Mose 20,4
„Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist.“
Nachdem das erste Gebot den wahren Gott benennt, lehrt das zweite, wie er verehrt werden soll. Dieses Gebot verbietet ausdrücklich die Verehrung von Gegenständen, die Gott darstellen. „Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen.“ (2. Mose 20,5) Bitte beachten Sie, dass die Verehrung oder Anbetung von Götzenbildern eine Sünde darstellt. Dieser Text verbietet nicht die religiöse Illustration, die Fotografie oder die bildenden Künste. Gott selbst befahl geschnitzte Engel im Allerheiligsten (2. Mose 25,18), gestickte Engel in der Stiftshütte (1. Könige 6,29) und gegossene Bronzeochsen im Vorhof (1. Könige 7,25). Der Herr wies Mose auch an, in der Wüste eine eherne Schlange zu formen (4. Mose 21,8.9). Als Anschauungsmaterial, das das Volk zum Glauben an seinen heilenden Gott führen sollte, war daran nichts auszusetzen. Doch dieselbe bronzene Schlange wurde zerstört, als sie zu einem Objekt der Anbetung und Verehrung durch das abtrünnige Volk wurde (2. Könige 18,4). Das beweist, dass eine geschnitzte Form an sich keine Sünde ist. Sie wird erst dann böse, wenn sie als Gegenstand der Anbetung oder Verehrung verwendet wird.