1. Mose 9,3

1. Mose 9,3

„Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich’s euch alles gegeben.“

Vor der Sintflut gab Gott dem Menschen keine Erlaubnis, das Fleisch von Tieren zu essen. Die ursprüngliche Ernährung die in 1.Mose 1,29 und 3,18 festgelegt ist, bestand aus Nüssen, Früchten, Getreide und Gemüse. Diese Ordnung herrschte bis zum Ende der Sintflut. Da die Vegetation durch die Sintflut zerstört worden war, erlaubte Gott zum ersten Mal die Verwendung von fleischlicher Nahrung. Aus diesem Grund wurden die reinen Tiere zu siebt und die unreinen zu zweit in die Arche gebracht (1. Mose 7,1.2). Auch wenn 1. Mose 9,3 eine uneingeschränkte Erlaubnis zu sein scheint, jede Art von Tier zu essen, sollte man beachten, dass dies nicht uneingeschränkt galt. Die Formulierung Alles, was sich regt und lebt schließt eindeutig den Verzehr von verendeten oder von anderen Tieren getöteten Tierkörpern aus, was das mosaische Gesetz später ausdrücklich verbot (2. Mose 22,31; 3. Mose 22,8). Gott sagte: „Wie das grüne Kraut habe ich euch alles gegeben“. So wie Gott Teile der Vegetation zur Speise gegeben hatte, so erlaubte er nun Fleischnahrung. Nicht alle Pflanzen waren gut zu essen. Es gab Unkraut und giftige Pflanzen, die nicht gegessen werden konnten und sollten. Auf dieselbe Art und Weise erklärte Gott bald darauf (3. Mose 11), dass bestimmte Tiere nicht gut zum Essen geeignet sind und auf keinen Fall gegessen werden sollten. Interessant ist auch, dass diese Anweisung an Noah unmittelbar nach dem Verlassen der Arche erfolgte. Da zwei (männliche und weibliche) Tiere notwendig sind, um eine Art fortzupflanzen, und nur zwei von jedem unreinen Tier in der Arche gerettet wurden, ist es sicher, dass Gott Noah nicht die Erlaubnis gab, die unreinen Tiere zu essen. Hätte er das getan, wären die unreinen Tiere ausgerottet worden, und es gäbe heute keine.

Diese Unterscheidung muss den Menschen der Frühzeit so gut bekannt gewesen sein, dass es nicht nötig war, dass Gott Noah besonders darauf aufmerksam machte. Erst als diese Unterscheidung durch die jahrhundertelange Entfremdung des Menschen von Gott verloren gegangen war, wurden neue schriftliche Richtlinien für reine und unreine Tiere erlassen (siehe 3. Mose 11; 5. Mose 14). Die Unveränderlichkeit des Charakters Gottes (Jakobus 1,17) schließt die Möglichkeit aus, diese Passage als Erlaubnis zum Schlachten und Essen aller Kreaturen auszulegen. Tiere, die für einen Zweck unrein waren, konnten für einen anderen Zweck nicht rein sein.

2 Antworten

  1. Simona sagt:

    Eine sehr interessante Vers 😊😊😊😊😊😊

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