Galater 2,19

Galater 2,19

„Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt.“

Im Griechischen wird das Pronomen „ich“ hervorgehoben. Während Paulus in V. 18 so spricht, als wäre er einer der Judaisten, bezieht er sich jetzt auf persönliche Erfahrungen (V. 19-21). Durch seine persönliche Erfahrung bei der Suche nach Erlösung durch die Erfüllung der Anforderungen des Rechtssystems hatte Paulus die Unwirksamkeit dieses Systems bewiesen. Außerdem sah er nun, dass das Gesetz den Sünder auf Christus hinweist.
„Dem Gesetz gestorben“. Das heißt, nichts mehr mit ihm zu tun haben. Früher hatte Paulus erwartet, durch sorgfältige Erfüllung aller Anforderungen des Gesetzes vor Gott gerechtfertigt zu werden. Das war das Ziel seines Lebens gewesen. Nun, da ihm der wahre Zweck des Gesetzes klar geworden war, erkannte er, dass er von dieser Quelle keine Hilfe erwarten konnte. Dementsprechend hatte er das Rechtssystem als Mittel zur Errettung völlig aufgegeben. Sein Leben war nun auf Christus ausgerichtet, so wie es zuvor auf das Gesetz ausgerichtet war. Sein Lebensziel bestand nun darin, sich die Mittel zur Errettung anzueignen, die Gott gnädigerweise bereitgestellt hatte (siehe Philipper 3,13). Dass Paulus mit seinen Worten nicht zum Ausdruck bringen wollte, dass die 10 Gebote abgeschafft seien, wird u.a. aus Galater 2,17 deutlich: „Sollten wir aber, die wir durch Christus gerecht zu werden suchen, sogar selbst als Sünder befunden werden – ist dann Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne!“ Obwohl die Christen die Erlösung in Christus finden, stellt das keinen Freibrief dar, die Gebote Gottes mutwillig zu übertreten und weiterhin in Sünde leben zu wollen (Sünde = Übertretung des Gesetzes; 1. Johannes 3,4). Bei mehreren Gelegenheiten sprach Jesus zu Geheilten, denen er Vergebung zusicherte: „sündige hinfort nicht mehr“ (Johannes 5,14; 8,11).

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