Sprüche 31,6
„Gebt starkes Getränk dem, der zugrunde geht, und Wein den betrübten Seelen!“
Dieser Text und die vorangehenden Verse zeigen deutlich, dass kein intelligenter Mensch mit gesundem Verstand berauschende Getränke zu sich nehmen sollte. Ohne das Wissen über Narkotika, das die Mediziner heute besitzen, hatten die Alten oft nur verschiedene Mischungen berauschender Getränke und Zubereitungen aus narkotischen Kräutern, mit denen sie die Schmerzen einer tödlichen Krankheit betäuben konnten. Denjenigen, die zur Zeit Christi gekreuzigt wurden, wurde eine Mischung aus Essig und Galle angeboten. Unser Herr weigerte sich, diese Mischung zu trinken. Er wünschte sich einen klaren Verstand, um der Versuchung Satans zu widerstehen und seinen Glauben an Gott stark zu halten (siehe Matthäus 27,34) Das Amplified Old Testament sagt in Sprüche 31,6: „Gebt ihm starken Trank [als Medizin]“. In diesem Sinne war Wein für manisch-Depressive erlaubt, so wie heute Beruhigungsmittel verwendet werden. In der Amplified Bible heißt es: „Wein für die, die in bitterer Herzensnot sind“ – eine klare Beschreibung von schwerer emotionaler Krankheit. Derselbe Autor drängt jedoch darauf, dass verantwortungsbewussten Menschen kein Wein gegeben werden soll (Sprüche 31, 4.5).
„Der Wein macht zum Spötter, das starke Getränk macht wild und keiner, der sich damit berauscht, wird weise.“ (Sprüche 20,1) Alle berauschenden Getränke sind trügerisch. Die Menschen glauben, dass sie mit zunehmender Trinkmenge stärker, klüger, schneller im Handeln und redegewandter werden, während objektive Tests zeigen, dass sie langsamer, weniger leistungsfähig und schließlich unfähig zu kohärentem Denken oder Sprechen werden. Berauschende Getränke sind auch auf eine andere Weise trügerisch. Der Mensch hält sie für ganz harmlos und glaubt, dass er sie nach Belieben einnehmen oder weglassen kann, doch das Getränk hat einen fast unerschütterlichen Einfluss auf seine Opfer (siehe Sprüche 23,29-35; Jesaja 28,7; Epheser 5,18).