Keine Schätze sammeln auf Erden

Keine Schätze sammeln auf Erden

„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 6,19-21)

Schätze, die man auf Erden speichert, haben keinen Bestand. Diebe können einbrechen und sie stehlen; Motten und Rost können sie zerstören; Feuer und Sturm können alles zunichte machen. Doch „wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“. Irdische Schätze werden den Sinn so stark gefangen nehmen, dass er sich gar nicht mehr auf himmlische Dinge richten kann.
Die Liebe zum Geld war Leidenschaft des jüdischen Zeitalters. Weltlichkeit drängte Gott und Religion vom Thron der Seele. So geht’s auch heute noch. Habsüchtige Gier nach Reichtum fesselt und bezaubert mit ihrer Macht das Leben dermaßen, dass Edelmut und Menschlichkeit im Menschen erschüttert und schließlich ganz zunichte gemacht werden. Im Dienst des Teufels gibt’s Sorgen, Beschwerden und aufreibende Arbeit, und die Schätze, die die Menschen hier auf Erden mühevoll zusammenbringen, nützen ihnen nur kurze Zeit.
Jesus sprach: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“

Seine Unterweisung lautet: „Sammelt euch … Schätze im Himmel.“ Es bedeutet eure eigene Wohlfahrt, euch himmlische Reichtümer zu erwerben. Diese allein bedeuten wirklichen Besitz. Der im Himmel gespeicherte Reichtum ist unvergänglich. Feuer und Flut können ihm nichts anhaben, kein Dieb kann ihn rauben, weder Motten noch Rost können ihn zerstören, steht er doch in Gottes Hut.
Dieser Reichtum, dessen Kostbarkeit Christus über alles geht, ist der „Reichtum an Herrlichkeit“, den „er den Heiligen beschieden hat“. (Epheser 1,18) Dem Herrn gelten seine Jünger als Edelsteine; als köstlicher, auserlesener Schatz. Er spricht: „Wie edle Steine werden sie in seinem Lande glänzen“ (Sacharja 9,16); „dass ein Mann kostbarer sein soll als Feingold und ein Mensch wertvoller als Goldstücke aus Ophir“. (Jesaja 13,12) Christus, der erhabene Mittelpunkt, der alle Herrlichkeit ausstrahlt, sieht in seinem geheiligten und vollendeten Volke den Lohn seiner vielen Leiden, seiner Demütigung und Liebe, ja die notwendige Ergänzung zu seiner Herrlichkeit.
Uns nun ist es vergönnt, uns mit ihm bei der herrlichen Aufgabe der Erlösung zu vereinigen, mit ihm die Reichtümer zu genießen, die er durch seinen Tod und sein Leiden erworben hat. Der Apostel Paulus hat an die Christen zu Thessalonich geschrieben: „Wer ist unsre Hoffnung oder Freude oder unser Ruhmeskranz, seid nicht auch ihr es vor unserm Herrn Jesus, wenn er kommt? Ihr seid ja unsre Ehre und Freude.“ (1.Thessalonicher 2,19.20)

Das ist der Schatz, nach dem wir graben sollen. Die Persönlichkeit ist die heilige Ernte des Lebens. Jedes Wort und jede Tat aus der Gnade Christi, wodurch in einem Menschen göttlicher Trieb entfacht wird, jedes Bemühen um die Formung christusgemäßen Wesens bedeutet Speicherung von Himmelsgut.
Wo unser Schatz ist, da ist auch unser Herz. Mit jedem Segen, den wir anderen zudachten, segnen wir uns selbst. Wer Geld und Zeit zur Ausbreitung des Evangeliums opfert, stellt seine eigenen Belange und Gebete in den Dienst des Werkes und der Seelen, die dadurch gewonnen werden. Während er seine Liebe ausströmt, treibt es ihn zu tieferer Gottesweihe in dem Verlangen, seine Mitmenschen in reichstem Maße zu beglücken. Wenn am Jüngsten Tage die Reichtümer dieser Erde vergehen, werden alle, die im Himmel Schätze gesammelt haben, ihres Lehensgewinnes innewerden. Haben wir die Worte Christi befolgt, dann werden wir, während wir uns um den erhabenen weißen Thron scharen, Seelen erblicken, denen wir ein Mittel zur Seligkeit waren; von diesen werden wir erfahren, dass sie wieder andere und jene noch andere gerettet haben: welch große Schar im Ruhehafen durch unsere Mühe! Und sie alle legen ihre Kronen Jesu zu Füßen und preisen ihn von Ewigkeit zu Ewigkeit. Mit welcher Freude wird der Mitarbeiter Christi diese Erlösten schauen, die an der Herrlichkeit des Erlösers teilhaben! Wie köstlich wird die Seligkeit denen schmecken, die ihre Aufgabe, Seelen zu retten, treu ausführten!
„Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes.“ (Kolosser 3,1)

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