Der Sabbat vor Sinai

Der Sabbat vor Sinai

Viele Christen denken, dass der Sabbat erst mit der Gesetzesverkündigung am Sinai für das Volk Israel verbindlich wurde. Es gibt jedoch viele Hinweise darauf, dass der Sabbat zusammen mit den anderen Moralgeboten Gottes schon seit der Schöpfung  besteht. Denn wenn es vor der schriftlichen Niederlegung des Gesetzes auf steinerne Tafeln kein Gesetz gab, wie konnten dann Adam und Eva sündigen? Der Apostel Paulus schrieb an die Römer: ”Wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung!” (Römer 4,15) Der Apostel Johannes erklärte: ”Wer Sünde tut der tut auch die Gesetzlosigkeit und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit!” (1.Johannes 3,4) Das erste Menschenpaar wurde wegen seines Ungehorsams aus dem Garten Eden verstoßen. Damals war es ebenso verhängnisvoll, Gott nicht zu gehorchen, wie heute. Wenn es kein Gesetz vor der Gesetzgebung auf Sinai gab, dann war der erste Brudermord auch keine Sünde. Gott aber sprach zu Kain: „`Was hast du getan?` Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde!“ (1. Mose 4,10) 
Damals war Mord ebenso verbrecherisch wie nach der Gesetzgebung auf dem Sinai. Gott bestrafte Kain für seine Sünde. Auch Joseph wusste, dass es Sünde ist, das siebente Gebot zu übertreten. Darum weigerte er sich damals in Ägypten, mit der Frau seines Arbeitgebers zu schlafen. In der Stunde der Versuchung rief sein Herz: „Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?“ (1. Mose 39,9) Ich wünschte, wir hätten heute Tausende, die wie Joseph handelten, um die Flut der Unmoral zu stoppen, die Millionen in den Untergang führt. Abraham, der einige Jahrhunderte vor Mose und der Gesetzgebung lebte, erhielt von Gott folgendes Zeugnis: „… weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und gehalten hat meine Rechte, meine Gebote, meine Weisungen und mein Gesetz!” (1. Mose 26,5) Gottes Gebote müssen schon vor dem Sinai in Kraft gewesen sein, sonst hätte Abraham sie nicht beachten können. Das Sabbatgebot beginnt mit der Aufforderung: „Gedenke des Sabbattages …“(2. Mose 20,8) Der Aufruf, sich an den Sabbat zu erinnern, seiner zu gedenken, setzt voraus, dass das Sabbatgebot bekannt war. Im Sabbatgebot wird die Heiligung des siebenten Tages mit folgendem Hinweis begründet: „Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht … Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn!” (2. Mose 20,11) Gott gebot dem Menschen, am Sabbat zu ruhen und an seinen Schöpfer zu gedenken. Der Schöpfer wollte von Anbeginn seinen Geschöpfen den Sabbatsegen schenken, denn der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht (Markus 2,27)
Eine Begebenheit aus dem Alten Testament zeigt uns, dass Gott bereits vor der schriftlichen Niederlegung des Gesetzes die Heiligung des Sabbats erwartete. Einen Monat vor der Gesetzgebung auf dem Sinai gab Gott dem Volk Israel Manna, das Brot vom Himmel. Gott gab ihnen das Manna täglich, außer an Sabbattagen. Am Freitag gab er ihnen die doppelte Menge. Behielten sie von einem auf den anderen Tag etwas übrig, so verdarb es. Nur was von Freitag auf Sabbat aufbewahrt wurde, blieb genießbar.
In 2. Mose 16,4 lesen wir: „Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf, daß ich’s prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht!“ Es gab etliche, die Gottes Gebot missachteten. Diese gingen hinaus, um am Sabbat zu sammeln. Das missfiel Gott, und er sprach zu ihnen: „Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?“ (2. Mose 16,8) 
Nach dem 400 jährigen Aufenthalt in Ägypten wollte Gott sein Volk prüfen, ob es seinen Geboten gehorsam war oder nicht. Der Sabbat war bereits vor der Gesetzgebung ein Prüfstein des Glaubensgehorsams. Folglich muss auch das Sabbatgebot vorher gegeben worden sein.
Warum hat Gott den Gehorsam seines Volkes am Verhalten zum Sabbat geprüft? Weil die Israeliten ihn mit der Heiligung des Sabbats als Schöpfer ehrten und dadurch zum Ausdruck brachten, keine Götzendiener zu sein.
In 1. Korinther 10,11 sagt Paulus: „Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.“ Der Sabbat ist auch in den letzten Tagen der Weltgeschichte ein Prüfstein des Glaubens und Gehorsams.
“Alle seine Ordnungen sind beständig. Sie stehen fest immer und ewig!” (Psalm 111,7.8)

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