„Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die Große; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker.“ (Offenbarung 14,8)
„Und nach diesem sah ich einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Vollmacht, und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit. Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel. Denn von dem Glutwein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“ (Offenbarung 18,1-5)
Der Ausdruck Babylon in der Offenbarung ist von Babel abgeleitet und bedeutet Verwirrung. Er wird in der Heiligen Schrift angewandt, um die verschiedenen Formen falscher oder abgefallener Religionen zu bezeichnen. In Offenbarung 17 wird Babylon als eine Frau dargestellt, ein Bild, dessen sich die Bibel als Symbol einer Gemeinde bedient, und zwar versinnbildet eine tugendhafte Frau eine reine Gemeinde und eine lasterhafte Frau eine abtrünnige Kirche/Gemeinde. (2. Korinther 11,2; Epheser 5,25-32; Hesekiel 16) Wie bereits erklärt wurde, versinnbildet die Mutterhure Babylon die katholische Kirche, welche sich selbst sogar als Mutter aller Kirchen bezeichnet. Wie ebenfalls gezeigt, erlitten zudem viele protestantische Kirchen einen tiefen Fall, indem sie die erste Engelsbotschaft der Adventbewegung ablehnten. Das ganze 18. Kapitel der Offenbarung zeigt, dass unter Babylon die Kirchen zu verstehen sind, die die Botschaften der drei Engel nicht annehmen werden. Weil sie Gottes Wahrheit von sich gewiesen haben, werden sie der Lüge glauben. So ist es auch bei Paulus im 2.Thessalonicher 2,1-12 nachzulesen. Die Botschaft von Offenbarung 18 ist unmissverständlich in ihrer Zielrichtung (Offenbarung 18,3). Deshalb sollte sich niemand bezüglich der Auslegung dieses Abschnitts irreführen lassen.
Der Wein Babylons
Die große, Babylon zur Last gelegte Sünde ist, dass sie „mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt hat alle Völker.“ Dieser betäubende Becher, den sie der Welt anbietet, stellt die falschen Lehren dar, die sie als Folge ihrer schriftwidrigen Verbindung mit den Großen der Erde angenommen hat (vgl. Jesaja 29,9-13). Freundschaft mit der Welt verdirbt den Glauben und übt ihrerseits einen verderblichen Einfluss auf die Welt aus, indem sie Lehren verbreitet, die den deutlichsten Aussagen der Heiligen Schrift zuwiderlaufen.
Das päpstliche Rom enthielt dem Volk die Bibel vor und verlangte von allen, dass man seine Lehren an deren Statt annehme. Es war die Aufgabe der Reformation, der Menschheit das Wort Gottes wiederzugeben; und doch ist es wahr, dass in den verschiedenen Kirchen unserer Zeit die Menschen gelehrt werden, ihren Glauben mehr auf die Glaubensbekenntnisse und die Satzungen ihrer Kirche zu gründen als auf die Heilige Schrift. Charles Beecher sagte von den protestantischen Kirchen: „Sie schrecken vor irgendeinem rauhen Wort gegen die Glaubensbekenntnisse mit derselben Empfindlichkeit zurück, mit der jene heiligen Väter sich über irgendein hartes Wort gegen die aufkommende Verehrung der Heiligen und Märtyrer entsetzt haben würden. … Die protestantisch-evangelischen Gemeinschaften haben sich gegenseitig und sich selbst derartig die Hände gebunden, dass unter ihnen allen niemand Prediger werden kann, ohne das eine oder andere Buch außer der Bibel anzunehmen. … Es ist keine Einbildung, wenn man sagt, dass die Macht der Glaubensbekenntnisse anfängt, die Bibel ebenso wirklich zu verbieten, wie Rom dies tat, wenn auch auf eine feiner angelegte Weise.“ (Predigt über die Bibel als genügendes Glaubensbekenntnis, 1846.)
Wenn treue Lehrer das Wort Gottes auslegen, dann erheben sich gelehrte Männer, Prediger, die behaupten, die Schrift zu verstehen, beschimpfen gesunde Lehren als Ketzerei und wenden auf diese Weise die nach Wahrheit Suchenden ab. Wäre die Welt nicht hoffnungslos trunken von dem Wein Babylons, so würden sehr viele überzeugt und bekehrt werden durch die klaren, durchdringenden Wahrheiten des Wortes Gottes. Aber der christliche Glaube erscheint so verwirrt und widerspruchsvoll, dass das Volk nicht weiß, was als Wahrheit zu glauben ist. (vgl. Jeremia 51,7; Sprüche 20,1; 23,33; 31,4.5)
Der Wein Babylons ist die Erhebung eines falschen und unechten Ruhetags (Sonntag oder ein anderer Werktag) über den Sabbat, den der Herr Jehova zum Nutzen der Menschen gesegnet und geheiligt hat (Samstag), außerdem die Lehre der Unsterblichkeit der Seele. Diese und verwandte Irrlehren und die Ablehnung der Wahrheit in den drei Engelsbotschaften wandeln eine Gemeinde in Babylon. Herrscher, Kaufleute und religiöse Leiter finden sich zu einer unheiligen Einheit zusammen.
Beispiele unbiblischer Irrlehren (Wein Babylons)
- Gnostizismus ( 1.-2. Jh. n. Chr.)
- Gebete für die Toten / Unsterblichkeit der Seele (~ 301 n.Chr.)
- Mönche (~ 348 n. Chr.)
- Sonntagsheiligung (321 – 364 n. Chr.)
- Verehrung von Engeln und toten Heiligen (~ 375 n. Chr.)
- Eucharistiefeier mit Dogma der Wandlung ( ~394 n. Chr.)
- Marienverehrung (~ 431 n. Chr.)
- Priesterkleidung (~ 500 n. Chr.)
- Fegefeuer (~ 593 n Chr.)
- Zölibat (~ 600 n. Chr)
- Lateinische Messe (~ 600 n. Chr.)
- Papsttum (~ 610 n. Chr.)
- Fußkuss des Papstes (~ 709 n. Chr)
- Weltliche Macht der Päpste (~ 750 n. Chr.)
- Verehrung von Bildern, Kreuzen & Reliquien (~ 788 n. Chr.)
- Weihwasser (~ 850 n. Chr.)
- Heiligsprechungen (~ 995 n. Chr.)
- Rosenkranz (~ 1090 n. Chr.)
- Inquisition (~ 1184 n. Chr.)
- Ablasslehre (~ 1190 n. Chr.)
- Priesterbeichte (~ 1215 n. Chr.)
- Bibelverbote für Laien und in Volkssprachen (~ 1225 n. Chr.)
- Kindertaufe (~ 1311 n. Chr.)
- Traditionen der Kirche über Bibel (~ 1545 n. Chr.)
- Präterismus / Futurismus durch Jesuiten (~ 1585 n. Chr.)
- Unbefleckte Empfängnis Marias (~ 1854 n. Chr.)
- Unfehlbarkeit des Papstes (~ 1870 n. Chr.)
- Man müsse Gott „Jehova“ nennen (Zeugen Jehovas)
- Zungenreden & Heilungen als Zeichen göttlicher Führung trotz offener Sünden
- Ökumene als „gottgewollte“ Einheitsbewegung
- Ablehnung der dreifachen Engelsbotschaft (seit ~1844)
- Das Kreuz reiche aus, Menschen bräuchten den Heiligtumsdienst Jesu nicht glauben & verstehen
- Die Gebote Gottes seien nicht mehr bindend
- Sabbat (Samstag) sei unwichtig bzw. der Sonntag sei der Tag des Herrn
- Babylon beinhalte nicht die katholischen & protestantischen Kirchen, welche den Sonntag halten > Christen könnten Mitglied bleiben